Nach dem austrofaschistischen Verbot der sozialdemokratischen Kinderfreunde 1934 verlor Therese Mahrer ihre Anstellung als Erzieherin. Daraufhin wurde sie gemeinsam mit Franz Zeller und Alois Schallinger Teil des verbotenen kommunistischen Widerstands in Krems. 1934 und 1935 war sie für jeweils zwei Monate aufgrund illegaler politischer Aktivitäten inhaftiert.
Über eine dieser Verhaftungen erzählte Therese Mahrer: „Von zwei Gendarmen wurde ich zur Bezirkshauptmannschaft gebracht, die beiden wollten mir die Schande ersparen und haben gemeint, ich solle vorgehen. Ich habe aber gesagt, ich geh zwischen euch, es ist nicht meine Schande, es ist eure.“
Infolge der nationalsozialistischen Machtübernahme 1938 war Mahrer als sogenannte „Rote“ in Krems diffamiert und gefährdet und ging nach Wien. Nach dem Ende der NS-Herrschaft kehrte sie nach Krems zurück und wurde Frauenleiterin der KPÖ-Bezirksleitung. 1945 wurde sie zur ersten Stadträtin in Krems nach der Befreiung gewählt.
Als Schul- und Kulturstadträtin erwirkte sie die Umfunktionierung einer Kaserne in eine Schule. 1947 sollten durch Bombardierungen zerstörte höhere Schulen in andere Städte abgesiedelt werden. Therese Mahrer überzeugte die sowjetischen Besatzer:innen, die ehemalige Pionierkaserne zu räumen und für Schulzwecke zur Verfügung zu stellen.
Heute sind in der umgewidmeten Kaserne die HTL Krems, die Höheren Bundeslehranstalten für Mode und wirtschaftliche Berufe Krems und das Bundesschülerheim untergebracht. 2019, 30 Jahre nach ihrem Tod, wurde der Park vor der Schule nach Therese Mahrer benannt.