STALAG XVII B Krems-Gneixendorf

Wasserhofstraße

Im Oktober 1939 wurde das STALAG XVII B Krems-Gneixendorf als eines der größten Kriegsgefangenenlager des „Dritten Reichs“ errichtet. Nur etwa fünf Kilometer von der Kremser Innenstadt entfernt waren hier zeitweise bis zu 66.000 Kriegsgefangene unterschiedlicher Nationalität inhaftiert. Sie waren in zahlreichen Arbeitskommandos in der Land- und Forstwirtschaft, im Bergbau, in Industrie und Gewerbe oder im Bauwesen als Zwangsarbeiter eingesetzt. Wie in allen nationalsozialistischen Gefangenenlagern gab es in der Behandlung der Internierten eine rassistisch motivierte Hierarchie. So starben wesentlich mehr sowjetische Insassen als z.B. Gefangene aus Frankreich, Italien und den USA. Die sowjetischen Kriegsgefangenen waren auch von der Betreuung durch internationale Hilfsorganisationen ausgeschlossen.

Das STALAG XVII B wurde am 9. Mai 1945 von der Roten Armee befreit. 1947 ließ die sowjetische Verwaltung 1.640 im Waldfriedhof bestattete sowjetische Kriegsgefangene auf den Südtirolerplatz im Zentrum der Stadt Krems umbetten. Die Baracken des Lagers wurden abgerissen und fast alle Spuren beseitigt.

Im Jahr 2000 markierte der Künstler Christian Gmeiner mit vier Tafeln, aus denen ein „?“ herausgeschnitten ist, die Eckpunkte des ehemaligen Lagers. Auf zwei weiteren Tafeln ist das Wort „Erinnern“ in allen Sprachen der damals hier internierten Kriegsgefangenen zu lesen.