Margarete-Schörl-Gasse

Margarete-Schörl-Gasse

Bis 2021 trug die Margarete-Schörl-Gasse den Namen Maria-Grengg-Gasse. Die Heimatdichterin Maria Grengg, nach der die Gasse noch 1990 benannt worden war, war Mitglied der NSDAP und bekundete offen ihre Verbundenheit mit dem Nationalsozialismus und ihre Verehrung für Adolf Hitler. Mit ihren Büchern wollte Grengg – wie sie selbst sagte – „die Ideen des Nationalsozialismus in künstlerische Form […] kleiden und sie so dem Volk in leicht fasslicher Form […] vermitteln.“ Nach 1945 kam es zu redigierten Neuauflagen ihrer Bücher, und es gelang ihr erfolgreich, ihre NS-Gesinnung vergessen zu machen.

Die Gasse führt zu mehreren Bildungseinrichtungen der Stadt Krems, einem Kindergarten, einer Volksschule und einem Hort. Auch deshalb entschloss sich der Gemeinderat auf Vorschlag des Historiker:innenbeirats, die Straße 2021 einer in Krems wirkenden Reformpädagogin zu widmen. Margarete Schörl – Ordensmitglied der „Englischen Fräulein“, ein den jesuitischen Regeln folgender Frauenorden – hatte in den 1950er Jahren den kindlichen Spielraum als „dritten Pädagogen“ entdeckt und damit die Kindergartenpädagogik revolutioniert.