Die Justizanstalt Stein war in der NS-Zeit das größte Gefängnis der „Ostmark“. Unter den Gefangenen befanden sich politische Häftlinge, die aus Österreich, der Tschechoslowakei, Polen, Kroatien, Griechenland und anderen Ländern stammten. 300 griechische Häftlinge waren 1944 nach dem Abzug der Wehrmacht aus Griechenland nach Stein gebracht worden.
Am 6. April 1945 sollten alle Gefangenen auf Weisung des Anstaltsleiters Franz Kodré und gegen den Willen von nationalsozialistisch eingestellten Aufsehern freigelassen werden. Unter dem Vorwand der Niederschlagung einer Revolte begingen SS, Waffen-SS, Wehrmacht und Volkssturm ein Massaker im Gefängnis und in den umliegenden Straßen, um die von der Anstaltsleitung angeordnete Entlassung der Häftlinge zu verhindern.
Das Denkmal vor der Justizanstalt Stein erinnert an die 150 griechischen Häftlinge, die beim Massaker am 6. April 1945 ermordet wurden. Es wurde vom Griechischen Antifaschistischen Komitee Wien errichtet und Ende August 1946 enthüllt. Bei der Übergabe versprach der Kremser Bürgermeister Franz Riel, „es den nachkommenden Generationen als ein Sinnbild des internationalen antifaschistischen Kampfs unversehrt weiterzugeben“.
Bis zur Aufstellung des Straßenschilds „Gerasimos-Garnelis-Weg“ 2015, das an einen Überlebenden und Mitinitiator des Denksteins erinnert, war das Denkmal des Griechischen Antifaschistischen Komitees das einzige öffentlich sichtbare Zeichen zum Gedenken an die Ermordeten des Massakers vor der Justizanstalt Stein. 1965 wurde eine Gedenktafel im Innenhof errichtet, und seit 2018 erinnert auch die künstlerische Arbeit 6.4.45 von Ramesch Daha an der Außenmauer der Justizanstalt an die Opfer des Massakers.